Die Bedeutung von virtuellen Statussymbolen in einer digitalen Welt

Evolutionspsychologen wie Gad Saad und Geoffrey Miller, Psychologen wie Robert Cialdini, Dan Ariely, Hans Georg Häusel, Daniel Kahneman und Philosophen wie René Girard und Jean-Pierre Dupuy zeigen in ihren Forschungen und Werken immer wieder, wie der Mensch im Grunde seines Wesens ein zutiefst soziales Wesen ist, welches auch nach Jahrtausenden wesentliche Teile seines Konsumverhaltens nach universal gültigen Prinzipien und Grundsätzen ableitet.

Eine besondere Rolle spielen dabei Statussymbole. Diese haben innerhalb einer Gesellschaft für viele Menschen eine extrem wichtige Funktion. Für Gad Saad ist die Fortpflanzung eine der vier darwinistischen Metatriebe, welche zum Beispiel über den Wettbewerb um Partner seine Ausprägung findet.
Vorwiegend das männliche Geschlecht zeigt über ein großes Auto, eine Villa oder auch einen akademischen Titel der potenziellen Partnerin den eigenen Status, welcher der Partner Sicherheit bei der Fortpflanzung suggerieren soll.

Die Statussymbole sind dabei nicht statisch, sondern verändern sich im Laufe der Zeit, wobei universal gültige Statussymbole in einer Gesellschaft mit einer zunehmend multidimensionalen Struktur immer weniger anzutreffen sind.

Im Gegenteil. Besonders die Verbreitung und Nutzung von digitalen Technologien und Medien hat zu einer gänzlichen neuen Art der Definition von Statussymbolen geführt und die Dynamik der Entwicklung und Definition von Statussymbolen rasant steigen lassen.

Die spannende Frage dürfte somit sein ob sich Statussymbole auch in eine virtuelle Welt übertragen lassen. Und die Antwort fällt dabei recht klar aus, wenn man die sozialen und psychologischen Dynamiken hinter Statussymbolen kennt.

Viele Menschen verbringen immer mehr Zeit in virtuellen Welten, was dazu führt, dass Statussymbole zunehmend auch in rein virtuellen Welten eine wichtige soziale Funktion erfüllen. Der eigene virtuelle Avatar, das Profilbild ist für viele Digital Natives längst viel mehr als eine digitale Figur.

Unternehmen wie Gucci, Rimova und einige andere haben diese Entwicklung frühzeitig erkannt und versuchen in der virtuellen Welt, neue Geschäftsfelder zu erschließen.